PROFIsafe, PROFIBUS und PROFINET einfach erklärt!

 

Je nach Branche und Prozess variieren die Sicherheitsanforderungen stark – was bedeutet, dass ein individuelles Sicherheitskonzept unumgänglich ist. Es braucht eine durchdachte Integration, die nicht nur die Betriebszuverlässigkeit über Jahre gewährleistet, sondern auch die Wirtschaftlichkeit im Blick behält. Wenn Sie Automatisierung integrieren, sind Ihnen die Begriffe PROFIsafe, PROFINET und PROFIBUS sicher begegnet. Hier erklären wir kurz, wofür sie stehen – und wie sich Sicherheitsfunktionen standardisiert in Ihre Kommunikation integrieren lassen.

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Nahtlose Integration für maximale Effizienz

 

PROFIBUS und PROFINET sind industrielle Kommunikationssysteme. PROFIBUS bedient klassische Produktions- und Prozessumgebungen, PROFINET basiert auf Industrial Ethernet und erfüllt moderne Anforderungen wie Echtzeitfähigkeit, Modularität und Netzwerktransparenz. Darauf aufbauend spezifiziert PROFIsafe die funktional sichere Kommunikation – ohne separate Sicherheitsverkabelung (Black-Channel-Prinzip).

 

Was ist PROFIsafe?

Die PROFIsafe-Kommunikation spielt eine zentrale Rolle in automatisierten Fertigungsprozessen, da sie eine sichere Steuerung von Maschinen und Anlagen ermöglicht.

Die Kommunikation über PROFIsafe ermöglicht dadurch den sicheren Betrieb von Maschinen und Anlagen. Komponenten mit PROFIsafe können so einfach und standardisiert eingebunden werden.

Störungen oder Ausfälle können schwerwiegende Konsequenzen haben – sowohl finanziell als auch sicherheitsrelevant. Durch die Nutzung von PROFIsafe lässt sich die Übertragung sicherheitskritischer Informationen zuverlässig absichern – ein entscheidender Baustein für moderne, sichere und effiziente Automatisierung.

PROFIsafe Grafik
 

So funktioniert die PROFIsafe-Technologie:

PROFIsafe basiert auf dem Black-Channel-Prinzip: Sicherheitsdaten laufen über dasselbe Netzwerk wie normale Prozessdaten – eine separate Sicherheitsverkabelung ist nicht erforderlich. Die Absicherung erfolgt über das Safety-Telegramm, das durch zusätzliche Prüfmechanismen wie CRC-Prüfsummen, Zähler und Adressprüfungen geschützt ist.

Zur Umsetzung dient ein Safety-Proxy, der die sicherheitsgerichteten Informationen kapselt und für eine fehlerfreie Übertragung sorgt. Tritt ein Fehler oder Ausfall auf, wird die Kommunikation sofort unterbrochen und die Anlage in einen sicheren Zustand versetzt.

 

Dezentrales Konzept:

Sie möchten Ihre bestehende oder ältere Anlage auf PROFIsafe umstellen? Dank innovativer Lösungen wie den Simplifier-Geräten ist das heute mit minimalem Verdrahtungsaufwand realisierbar. Die Sicherheitsfunktionen werden zentral über die Simplifier-Komponenten erfasst und kabellos an das Simplifier Gateway übermittelt. Jeder Sicherheitsschalter lässt sich sicher und zuverlässig über PROFIsafe integrieren. Dabei genügt bereits ein einziges PROFIsafe-Gerät, um sämtliche Sicherheitsfunktionen zentral zu bündeln und in die sichere Umgebung einzubinden.

 

Modulares Sicherheitsnetzwerk mit hoher Flexibilität:

Die Simplifiergeräte kommunizieren untereinander im Maschennetzwerk – vollkommen drahtlos. Sämtliche sicherheitsrelevanten Daten werden gesammelt und vom Gateway an die Siemens-Steuerung weitergegeben. Die Verbindung erfolgt über PROFIsafe und ermöglicht eine durchgängige Integration in bestehende Automatisierungsprojekte. Falls gewünscht, können die Simplifier-Geräte auch über CAN kommunizieren.

Unabhängig davon, ob CAN- oder Funktechnologie zum Einsatz kommt: Die Daten laufen stets gebündelt über das Gateway, gelangen sicher auf PROFIsafe und stehen in der Siemens TIA Portal Software zur zentralen Programmierung und Verwaltung bereit.

Wir haben viele weitere PROFIsafe-Anbindungen. Entdecken Sie sie hier:

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PROFINET Grafik

Was ist PROFINET?

PROFINET – die offene Zukunftsplattform für industrielle Netzwerke als Industrial-Ethernet-Standard der PROFIBUS Nutzerorganisation e.V. – bildet die konsequente Weiterentwicklung von PROFIBUS und etabliert sich als leistungsfähige Lösung für die moderne Automatisierung.

Die Abkürzung steht für „Process Field Network“ und kennzeichnet ein skalierbares, zukunftssicheres Kommunikationskonzept für industrielle Anwendungen. PROFINET zeichnet sich durch eine modulare Struktur mit individueller Anpassbarkeit aus. Anwender können je nach Bedarf verschiedene Funktionen konfigurieren – abhängig vom gewünschten Datenaustausch.

Es gibt zwei zentrale Varianten:

  1. PROFINET IO (Input/Output): Ideal zur Anbindung dezentraler Peripheriegeräte an Steuerungen. Unterteilt in drei Konformitätsklassen
    (CC-A, CC-B, CC-C) für unterschiedliche Echtzeitleistungen und Funktionserweiterungen.
  2. PROFINET CBA (Component-Based Automation): Für den modularen Maschinen- und Anlagenbau, ermöglicht komponentenorientierte Kommunikation mit Fokus auf Echtzeitfähigkeit und Wiederverwendbarkeit.
 

Beide Varianten – IO und CBA – sind kombinierbar und lassen sich sowohl separat als auch parallel im selben Bussystem betreiben. Dies eröffnet enorme Flexibilität und ermöglicht eine maßgeschneiderte Automatisierungslösung, unabhängig von der Komplexität der Anlage. Dank des modularen Aufbaus lässt sich PROFINET flexibel an unterschiedliche Anforderungen anpassen. Anwender können je nach Anwendungsszenario genau die Funktionalitäten auswählen, die sie benötigen – insbesondere im Hinblick auf Datenaustausch und Echtzeitfähigkeit.

 

Was ist PROFIBUS?

PROFIBUS (Process Field Bus) ist ein weit verbreiteter Standard zur Feldbuskommunikation in der Automatisierungstechnik.
Er ermöglicht die zuverlässige Datenübertragung zwischen Steuerungen, Sensoren und Aktoren. Es gibt drei Hauptvarianten:

  1. PROFIBUS DP: Im Mittelpunkt steht die zentrale Steuerung zur Anbindung von Sensoren und Aktoren. Weitere Anwendungsbereiche umfassen umfangreiche Standarddiagnosefunktionen sowie die Möglichkeit zur Vernetzung mehrerer Steuerungssysteme.
  2. PROFIBUS PA: Die Speziallösung für die Prozessautomatisierung Diese Variante des PROFIBUS wurde gezielt für Anwendungen in der Prozess- und Verfahrenstechnik entwickelt. Sie ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Feldgeräten wie Messinstrumenten, Aktoren und übergeordneten Systemen wie SPS oder DCS.
  3. PROFIBUS FMS: Ist eine veraltete Version von ProfiBUS DP und war ursprünglich für den Einsatz in komplexen Maschinen und Anlagen geplant.

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PROFIBUS Grafik